1. Einführung

2. Betriebsleiter-Profil
Name | Jure Grmek |
---|---|
Alter | 23 |
Geschlecht | Männlich |
Ausbildung | Sekundar- und Hochschulbildung in der Landwirtschaft. |
Familienstand | Single |
Eingetragener Lebenspartner | - |
Name | Jure Grmek |
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Alter | 23 |
Geschlecht | Männlich |
Ausbildung | Sekundar- und Hochschulbildung in der Landwirtschaft. |
Familienstand | Single |
Eingetragener Lebenspartner | - |
Adresse | Koprivnik v Bohinju 30, 4264 Bohinjska Bistrica |
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Betriebsfläche | 12 ha |
Seit wann ist der Betrieb in Familienbesitz? | Seit einigen Generationen |
Zahl der Mitarbeiter (Familienangehörige) | 1 (Vollzeit) 4 (Teilzeit) |
Zahl der Mitarbeiter (Andere Mitarbeiter) | 0 |
Bevor Jure den Betrieb übernahm, war dieser vor allem auf Milchvieh und Forstwirtschaft ausgerichtet. Hauptsächlich wurde Rohmilch erzeugt. Zunächst verkauften sie die Milch über die Genossenschaft an die Molkerei in Bohinj. Später dann an die Molkerei in Kobarid, weil die Molkerei in Bohinj betriebliche Probleme hatte. Eine gewisse Zeit lang hatten sie die Rinder- Rasse Cika. Später wechselten sie dann auf die Simmentaler Rinder. Ein weiteres Standbein ist der Wald, aus dem sie Stämme und Feuerholz verkaufen. Auch haben sie Bienen – der Honig wird jedoch hauptsächlich für den Eigenbedarf produziert. Die ganze Familie ist in der Arbeiten auf dem Betrieb eingebunden – bereits seit vielen Generationen. Die wichtigen Entscheidungen wurden dabei immer vom offiziellen Eigentümer des Betriebs gemacht. In der Vergangenheit haben sie sich nicht auf den direkten Verkauf an den Endkunden konzentriert, sondern verkauften ihr Produkt über landwirtschaftliche Genossenschaften. Investitionen in Maschinen und Gebäude waren auf dringenden Bedarf beschränkt.
Nach der Übergabe wurde das Hauptaugenmerk des Betriebs weiterhin auf Viehhaltung und die Bewirtschaftung des Waldes gelegt – jeweils im Einklang mit den natürlichen Gegebenheiten und den Beschränkungen durch die Lage des Betriebs. Potenzial sieht Jure bei alten Feldfrüchten, die früher auf jedem Bauernhof in dieser Region zu finden waren. Diese Sorten werden für die zunehmend interessierten und informierten Kunden immer wichtiger, die regionale und traditionelle Produkte verlangen. Jure hat auch die Zahl der Bienenvölker vergrößert, um mit dem Honig ein weiteres Standbein zu schaffen. Die Milchproduktion möchte er gerne ausweiten und die Milch selbst in verschiedene Milchprodukte verarbeiten. In der Forstwirtschaft sieht er Möglichkeiten durch den Verkauf von Holzkohle. Dafür hat er schon mit Holzkohle-Brennern aus ganz Europa Kontakt aufgenommen. Weiterhin möchte er mehr auf die Endkunden und weniger auf Zwischenhändler fokussieren. Im zunehmenden Tourismus und der steigenden Anzahl Besucher sieht er weiteres Potenzial.
Vorbesitzer war Jures Großvater. Nach dessen Tod übernahm Jures Mutter den Betrieb. Neben der Arbeit auf dem Bauernhof hatten beide Eltern immer auch eine außerlandwirtschaftliche Tätigkeit. Nach dem Tod des Großvaters begannen sie, über die Hofnachfolge zu sprechen. Seine Mutter übernahm dann den Betrieb, begann aber darüber nachzudenken, den Betrieb abzugeben, solange es das "Früher Ruhestand" -Programm noch gab. Die Entscheidung über die Nachfolge von Jure wurde getroffen, als er zwischen 18 und 20 Jahre alt war. Das formale Verfahren ist daher noch nicht vollständig beendet, da Jure warten möchte, bis beide Schwestern 18 sind, um alle Erbschafts- und Eigentumsfragen klären zu können.
Eine große Herausforderung besteht darin, langfristig Angebote und Produkte anzubieten, die ausreichend Einkommen bieten und den Wünschen und Vorstellungen der Betriebsleiter entsprechen. Jure achtet dabei darauf, die Traditionen zu erhalten und zu fördern, aber auch die Beziehungen zur Gesellschaft zu stärken.
Eine große Herausforderung ist auch, eine gute Lösung bezüglich der Erbschafts- und Eigentumsangelegenheiten unter den Geschwistern zu finden.
Jure muss keine Hofübergabe-Steuern zahlen. Stattdessen bekommt er durch die Agrarpolitik gewisse Vorteile aus den Programmen für landwirtschaftliche Entwicklung.
Für die Hofübergabe waren keine besonderen Bildungsprogramme nötig. Hilfreich war jedoch Beratung. Ansonsten ist der Hofübergabeprozess von den Abmachungen zwischen den Familienmitgliedern und deren Kommunikation bzw. Verständnis abhängig. Dazu gehört insbesondere auch Toleranz, um den Betrieb und dessen Entwicklung sicherzustellen.
Wichtig ist auch, dass der Betriebsleiter in den lokalen Gegebenheiten Entwicklungspotenzial sieht.
Bewusstsein für die Wichtigkeit der Landwirtschaft und deren Beitrag zur Politik ist wichtig.
"Die Geschichte einer jeden Hofübergabe ist besonders. Für jede erfolgreiche Übergabe ist es vor allem wichtig, dass der Übernehmer Freude und eine positive Einstellung gegenüber der Landwirtschaft mitbringt. Es ist wichtig, dass er in seine Fähigkeiten vertraut und im familiären Umfeld starken Rückhalt hat. Er muss sich für technologische und andere Entwicklungen in der Landwirtschaft interessieren, muss den Trends folgen und sich über die Kundenbedürfnisse im Klaren sein. Die Landwirtschaft ist nichts für diejenigen, die viel Geld verdienen wollen, aber nicht bereit sind, sehr hart zu arbeiten. Ein wichtiger Aspekt, Betriebsleiter zu sein, ist die Unabhängigkeit und Autonomie bei wichtigen Entscheidungen. "